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Kaspar Aebi

AebiKaspar

Filmwissenschaft

Akademischer Werdegang

Seit 2024 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am DFG-Graduiertenkolleg 2638 „Normativität, Kritik, Wandel“.


Master in Filmwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Masterarbeit: Verhältnissetzung durch Kinoarchitektur. Der Kasch als Element räumlicher Vermittlung und Abschirmung im Kinoraum.


Bachelor in Kulturanthropologie und Medienwissenschaft an der Universität Basel.


Berufstätigkeit

Seit 2022: Projektkoordination Archivdigitalisierung mit Schwerpunkt auf Film, Video und Audio
Berliner Künstlerprogramm des DAAD

2020-2022: Kopiendisposition Kino, Programmkoordination, Textredaktion
Sinema Transtopia / bi’bak

2015-2019: Webmaster
Bildrausch Filmfest Basel

Das Kino als Asyl? Kartografien des Kinos als urbaner Schutz- und Möglichkeitsraum (Arbeitstitel)

Im Promotionsvorhaben sollen Fragen nach der Normativität räumlicher Verhältnisse in Bezug auf das Kino als Schutz- und Möglichkeitsraum vertieft werden. Die Argumentation folgt dabei vier theoretischen Perspektivierungen, die über eine Beschäftigung mit räumlicher Schließung und Öffnung miteinander in Korrespondenz stehen:

1.) Die urbane Klassen- und Geschlechterpolitik des Stummfilmkinos, wie sie von allem in der Rezeption der ‚Frankfurter Schule‘ durch die feministischen Filmtheorie (u.a. bei Heide Schlüpmann, Miriam Hansen und Gertrud Koch) thematisiert wurde. Im Zentrum steht dabei die Idee des Kinoraums als „Asyl“ (Adorno/Horkheimer).

2.) In einem zweiten Teil werden die räumlichen Komponenten des Kinos mit einem Schwerpunkt auf dem Verhältnis von Innen- und Außenraum untersucht: Welches Verhältnis konstituiert das Kino als „Asyl“ zu einem (wie auch immer gearteten) Außen? Zur Untersuchung dieser Frage bietet sich die architekturtheoretische Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Innen- und Außenräumen an, wie sie sich im Begriff des „Obdach“ bei Frank Lloyd Wright (1963) wiederfindet. Mit Doris Agotai (2012) soll eine Brücke von Wrights Architekturtheorie zu Theorien filmischer Kadrierung (u.a. André Bazin) geschlagen werden. Damit entsteht eine Grundlage für die korrespondierende Untersuchung filmischer und architektonischer Innen-Außen-Verhältnisse.

3.) Die dritte Perspektivierung untersucht den Zusammenhang von (Stadt-)Architektur, Kino und filmischer Welt als ineinandergreifendes, prozessuales Verhältnis, das sich über Prozesse der räumlichen Öffnung und Schließung vollzieht. Der methodische und theoretische Zugang stützt sich dabei auf Adrian Ivakhivs (2013) medienökologische Filmtheorie.

4.) Die vierte Perspektivierung schlägt den Bogen zurück zum Kinoraum als „Asyl“. Vor dem Hintergrund der bisherigen Betrachtungen wird der Kinoraum als „Sammelraum“ (Rudolf Harms, 1929) eines in sich differenten Publikums verstanden, der Beziehungen und Abgrenzungen zwischen dem Innen und Außen von filmischer Welt und Stadtraum ermöglicht. Zum Abschluss soll die Frage beantwortet werden, inwiefern das Verhältnis von Öffnung und Schließung im Kinoraum die Möglichkeit einer Aushandlung von Gemeinschaft und Differenz innerhalb einer urbanen Topologie bietet.

Forschungsinteressen:

  • Klassische Filmtheorie
  • Medienökologie und Medienästhetik
  • Stadtforschung und Architekturtheorie
  • Kartografie und Perspektive
  • Qualitative Sozialforschung
  • Cultural Studies
  • Kritische Theorie
  • Popkultur
  • Politische Ästhetik
  • Postcolonial Studies
  • Feministische Praxis und Theorie
  • Theorien des Dokumentarischen
  • Archivarische Praxis und Theorie

 

Texte

Beobachten, wie es anders sein könnte
Text zum politischen Potential von ‚Observational Cinema‘ in City Hall (Frederick Wiseman, 2020) und Für die Vielen (Constantin Wulff, 2022). Erschienen 2024 in Protokult, dem Blog der Duisburger Filmwoche. Link: https://protokult.de/blog/distanzmontage-beobachten-wie-es-anders-sein-koennte/

Im Kino mehrheimisch werden
Text zu postmigrantischer und transnationaler Kinopraxis. Erschienen 2023 in: Schmitt, Elisa Maria, Theresa Zwerschke: Bewegliche Bilder. Berlin 2023. Nur gedruckt erschienen.

Fokus #2: Architektur und Neoliberalismus
Redaktion des Themenschwerpunkts. Erschienen 2020 in Jugend ohne Film.
Link: www.jugendohnefilm.com/fokus

I’m all lost in the supermarket, I can no longer shop happily
Text zu Utopie, Apokalypse und der neoliberalen Stadt im Film Nocturama (Bertrand Bonello, 2016). Erschienen 2020 in Jugend ohne Film (zusammen mit Max Grenz). Link: www.jugendohnefilm.com/im-all-lost-in-the-supermarket-i-can-no-longer-shop-happily-nocturama-bertrand-bonello

Cinderella’s Slums
Text zu postmoderner Architektur, Disney World und Neorealismus im Film The Florida Project (Sean Baker, 2017). Erschienen 2020 in Jugend ohne Film. Link: www.jugendohnefilm.com/cinderellas-slums-the-florida-project-sean-baker

Gemeinsam Einsam – Laptop-Musikvideos
Text zu Einsamkeit, Gemeinschaft und digitalen Ästhetiken in den Musikvideos von Kevin Abstract, Holly Herndon, Vince Staples und Nok from the Future. Erschienen 2016 in Norient Network for Local and Global Sounds and Media Culture. Link: www.norient.com/video/gemeinsam-einsam

Wolken beobachten mit Cinderella
Text zu vier verschiedenen Cinderella-Verfilmungen: Aschenputtel (Lotte Reiniger, 1922), Cinderella (Clyde Geronimi/Wilfred Jackson/Hamilton Luske, 1950), La jeune fille et les nuages (Georges Schwizgebel, 2000) und Cinderella (Kenneth Branagh, 2015). Erschienen 2015 in Y+ Young Swiss Magazine: Ausgabe No. 6 zum Thema ‚Flirt‘. Nur gedruckt erschienen.

 

Filmreihen, Screenings, Ausstellungsprojekte und Veranstaltungen                                                                                                 

Mapping the Archive
Projektleitung und Ko-Kuration mit Natalie Keppler. Online-Plattform mit Digitalisaten von Filmen und Videos aus dem Archiv des Berliner Künstlerprogramm des DAAD. Link: www.mappingthearchive.de

If the Berlin Wind Blows My Flag – Art and Internationalism before the Fall of the Berlin Wall
Assoziierter Kurator des Ausstellungsprojekts If the Berlin Wind Blows My Flag – Art and Internationalism before the Fall of the Berlin Wall im Rahmen des 60. Jubiläums des Berliner Künstlerprogramm des DAAD.
Veranstaltungsorte: daadgalerie, Neuer Berliner Kunstverein n.b.k, Akademie der Künste, Galerie im Körnerpark, Berlin. Link: https://www.berliner-kuenstlerprogramm.de/de/events/if-the-berlin-wind-blows-my-flag-kunst-und-internationalisierung-vor-dem-mauerfall/

Soul Sisters – Schwesternschaften: Screening mit den Filmen Iris (1971), Baroque Statues (1970-74) und Alice (1974/79) von Maria Lassnig und Damned If You Don’t (1987) von Su Friedrich
Ko-Kuration mit Natalie Keppler.
Veranstaltungsort: daadgalerie, Berlin.

Italienische Gastarbeiter*innen in Berlin: Screening von Lottando la Vita – Lavoratori Italiani a Berlino (Videobase: Anna Lajolo, Alfredo Leonardi, Guido Lombardi, 1975)
2023. Ko-Kuration mit Natalie Keppler.
Veranstaltungsort: daadgalerie, Berlin.

Berlin Lost – Auf der Suche nach einem jüdischen Berlin:  Screening mit Ein verlorenes Berlin von Richard Kostelanetz & Martin Koerber (1983) und Cooperation of Parts von Daniel Eisenberg (1987)
Ko-Kuration mit Natalie Keppler.
Veranstaltungsort: daadgalerie, Berlin

Filmische Annäherungen an West-Berlin: Open Air Screening mit den Filmen Aufenthaltserlaubnis von Antonio Skármeta (1978), Das Schlesische Tor von Clemens Klopfenstein (1982), Berlin: Tourist Journal von Ken Kobland (1988) und Austausch / Exchange von Egon Bunne (1982)
Ko-Kuration mit Natalie Keppler.
Veranstaltungsort: Innenhof des Kunstquartier Bethanien, Berlin.

Screening von Persistence (Daniel Eisenberg, 1997). Anschließend Gespräch zwischen Shelly Silver und Daniel Eisenberg
Ko-Kuration mit Natalie Keppler.
Veranstaltungsort: daadgalerie, Berlin.

Ausstellung Mapping the Archive mit Filmen, Videos und Dokumenten aus dem Archiv des Berliner Künstlerprogramm des DAAD
Ko-Kuration mit Natalie Keppler.
Veranstaltungsort: daadgalerie, Berlin.

Filmgespräch zu Özgürlesen Seyirci (Audience Emancipated) von Emek Bizim İstanbul Bizim initiative (im Rahmen der Tagung „Cinema of Commoning“)
Publikumsgespräch mit Senem Aytaç, Mitglied des Kollektivs Emek Bizim İstanbul Bizim initiative.
Veranstaltungsort: Sinema Transtopia, Berlin.

Cinema of Commoning 2022
Konzeptuelle Redaktion, Koordination Filmkopien und organisatorische Mitarbeit. Symposium zu alternativer Kinopraxis mit einem kollektiv kuratierten Filmprogramm, das simultan in unabhängigen Kinos in Bangkok, Jakarta, Istanbul, Dubai, Santiago de Chile, Cluj-Napoca und Luanda gezeigt wurde.
Veranstaltungsorte: Sinema Transtopia (Berlin), CCC - Centro de Cine y Creación (Santiago de Chile), Cine Geração (Luanda), Cinema Akil (Dubai), Cinema ARTA (Cluj-Napoca), Documentary Club (Bangkok), Forum Lenteng (Jakarta), Kundura Cinema (Istanbul). Link: https://cinemaofcommoning.com/2022/

Mit dem Haushalt rechnen!
Filmreihe zu Reproduktionsarbeit und Care Work nach der Deindustrialisierung im Norden Berlins.
Veranstaltungsort: Sinema Transtopia, Berlin. Link: https://sinematranstopia.com/de/program/film-series/mit-dem-haushalt-rechnen

Freie Universität Berlin
Humboldt Universität zu Berlin
Universität der Künste Berlin
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