Felicitas Fritzsche
Literaturwissenschaft
06/2023–02/2024 Projektstipendiatin an der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien, Freie Universität Berlin
04/2020–04/2022 Studentische Hilfskraft am Institut für Deutschsprachige Philologie der Freien Universität Berlin
2019–2022 M.A. Deutschsprachige Literatur, Schwerpunkt Neuere Deutschsprachige Literatur, Freie Universität Berlin
2017–2018 Auslandsstudium am University College London
2015–2019 B.A. Deutsche Philologie, Nebenfach Englische Philologie, Freie Universität Berlin
Postmigrantische Dialoge: Berliner Topografien in deutschsprachiger Gegenwartsliteratur der Nachwendezeit bis heute
Im Forschungsprojekt widme ich mich sechs deutschsprachigen Romanen aus dem Zeitraum vom Mauerfall bis heute, in welchen die Beziehung zwischen Berliner Stadtraum und migrationsgesellschaftlichen Themen eine offenbare Rolle spielt und literarisch inszeniert wird. Diskussionen zur ‚Postmigration‘ haben sich im gleichen Zeitraum entwickelt und wurden und werden maßgeblich von Berliner Akteur:innen geprägt. Ausgehend von diesen Beobachtungen liegt dem Projekt die These zugrunde, dass Berlin Verknüpfungs- und Ansatzpunkt ist, um Beziehungen zwischen den literarischen Stadtdarstellungen und postmigrantischen Diskursen zu begreifen und Aufschlüsse über die literarischen, sozial- und kulturkritischen Formen und Potentiale dieser Zusammenhänge zu gewinnen. Das Erkenntnisinteresse ist topografisch: Auf welche Weisen erfüllen literarische Berlintopografien in den Texten poetische und diskursive Funktionen im Hinblick auf Entwürfe, die Reflexion und kritische Begleitung postmigrantischer Perspektiven? Die Untersuchung dieser Forschungsfrage ist zugleich als methodische Erprobung einer postmigrantischen Lesart zu verstehen: Die close readings werden von einem postmigrantischen Gesellschaftsverständnis nach Naika Foroutan gerahmt und knüpfen damit an literaturwissenschaftliche theoretische und methodische Überlegungen Moritz Schramms (2018) an. Ziel des Projekts ist, Verständnis für literarische Verfahren der Berlindarstellungen im Konnex der Postmigration zu entwickeln und ihre Bedeutung für die kulturelle und (literatur-)historische Prägung der Stadt Berlin und ihrer Literatur zu erfassen.